reise-geschichten
    Schon mal Kaffeestückchen bzw. Teilchen auf der Autobahn gekauft? Wir hupen unserem Vordermann zu, der mit den verschiedensten
    Teilchen in seinem Kleinbus vor uns herfährt, und deuten ihm, bei der nächsten Gelegenheit rechts ranzufahren. Gehupt, gewunken – schon stehen wir am Straßenrand und wählen eine ganze Tüte süßer
    Speisen für nicht einmal 10 Pesos. Auf der Weiterfahrt sehen wir die fahrende Bäckerei noch mehrere Male stehen und aus dem Auto heraus verkaufen.
    Bevor es für uns nur noch schnurstracks nach Süden geht, suchen wir noch Cuernavaca auf. Hier wollen wir uns mal dem typischen
    Touristenprogramm widmen und besteigen voller Tatendrang einen Touribus. Eigentlich bietet die Stadt Cuernavaca überhaupt gar keine Sehenswürdigkeiten, doch der Reiseführer, der stimmungsvoll den
    Touribus begleitet und einem Barden gleich alle Mitfahrenden mit Livegesang einstimmt, zählt stattliche 56 Sehenswürdigkeiten auf. Wir fahren in einem vergrößerten Quadrat um den Zócalo und
    manchmal befinden sich die Sehenswürdigkeiten in Form alter Fassaden versteckt hinter großflächigen Werbetafeln. Nicht wie in den anderen schönen Städten Mexikos, in denen zum Beispiel
    aufdringliche Werbung an alten Gemäuern verboten ist, ist hier alles mehr oder weniger zugepflastert mit Plakaten.
    Sehenswert ist einzig die Barranca Amanalco, die kleine Schlucht, durch die kleine Stege und verwundene Treppchen führen. Hier
    treffen sich zu nachmittäglicher Stunde Liebespaare und säuseln sich romantische Worte zu. Am anderen Ende der Schlucht fahren wir zurück zu unserem Ausgangspunkt zum Palacio de Cortés. (Um die
    Fragen vorwegzunehmen: Nein, wir haben nicht Halt gemacht!)
    Nach einer erholsamen Nacht bei unserer freundlichen Supermarktkette MEGA auf ihren sehr gepflegten Parkplätzen fahren wir weiter
    nach Taxco, der Silberstadt. Vor Jahrhunderten schon kam die Stadt durch ergiebige Silberfunde zu großem Reichtum und hat sich bis heute ihr koloniales Erscheinungsbild erhalten können. Wir
    teilen die weitläufige Meinung, dass Taxco zu den schönsten Stadten des Landes gehört und sind hellauf begeistert von den hier noch zahlreich herum knatternden VW-Käfern, die in Mexiko-City schon
    fast verschwunden sind. Wir haben den Eindruck, dass der komplette Verkehr lediglich aus Taxi-Käfern und Sammeltaxi-VW-Bussen, den so genannten Collectivos, besteht. Dies macht auch Sinn, da es
    in den engen und verwinkelten Gassen, die sich steil bergauf und bergab durch die Stadt schlängeln, ohnehin keinen einzigen Parkplatz gibt und amerikanische Autos nicht hindurchpassen
    würden.
    Auch für uns ist es diesmal zu eng und so kommen wir endlich mal in den Genuss, in einer dieser Knutschkugeln von einem sehr
    beflissenen Taxifahrer durch die Stadt chauffiert zu werden. Zwischendrin macht er sogar freundlicher Weise Halt, um uns die ein oder andere Sehenswürdigkeit zu erklären, und vor der
    altehrwürdigen Barockkirche nebst miniatürlichem Zocaló angekommen, organisiert er uns auch prompt einen Fremdenführer. Wir haben unsere liebe Mühe, unseren nicht bestellten Reiseführer nach dem
    Besuch der pompös ausgestalteten, goldverzierten Kirche wieder loszuwerden. Doch es gelingt uns schließlich, aber erst nachdem wir seinen Silberstand in einer Kooperative aufgesucht haben.
    Stattdessen werfen wir lieber einen Blick auf die preisgekrönten Silberskulpturen des bekanntesten Ladens der Gasse.
    Aber nach so viel Kultur, die wir auf diesem Abschnitt ja etwas kürzer kommen lassen wollten, müssen wir uns auch mal wieder
    ausruhen und genießen den Sonnenuntergang in einer Bar mit traumhaften Ausblick auf das weiß getünchte Städtchen.
    Endlich befahren wir auf dem Weg nach Acapulco wohl Mexikos schönste Autobahn. Nicht ein einziger Topes schmückt die Strecke,
    dafür bewegen wir uns auf einer Panoramastraße durch die beeindruckend schöne Berg- und Tallandschaft. Der Kultur entfliehen wollend, befinden wir uns wieder mitten drin, ist doch die nur 400 km
    lange und dabei 2.000 Höhenmeter überbrückende Strecke einst die wichtigste Handelsroute des Landes gewesen, die die Hauptstadt mit der Pazifikküste verbindet. Wir werden zwar hier und da zur
    Kasse gebeten, doch zahlen wir diesen Preis gerne, da es keine schnellere Route zum Wasser gibt als diese.
    Acapulco, das längst den Charme der 70er Jahre verloren hat, bietet für uns jedoch ein Ziel. Das 50 Jahre alte „Las Brisas“,
    welches sich im östlichen Ende der Zona Dorada an einem Berg hinauf windet, gewährt fantastische Ausblicke aus jedem seiner Zimmer oder ihren jeweiligen Pools, die diese auf der Terrasse haben.
    Mitten im Hotelkomplex befindet sich mit dem Restaurant Bella Vista, wenn nicht der schönste, dann einer der schönsten Plätze der Stadt, von dem man die komplette Bucht überblicken kann. Wir tun
    dies bei einem köstlichen Abendessen und lassen uns von Florentino, unserem Kellner, darüber aufklären, wie Acapulco noch in seinen Kindheitstagen aussah, als es noch ein kleines, beschauliches
    Fischerdörfchen war.
    Eine bleibende Erinnerung an diesen sagenumwobenen Ort wird unser kleines Loch in der Rückwand unseres fahrenden Domizils sein,
    welches von einem acapulquinischen Baum stammt, der uns beim Rückwärtsfahren keinen Platz machen wollte. Wie warnen doch die hiesigen Straßenschilder allenthalben? - Si toma, no
    maneje!
    Als Generation, die die Mittwochabende vor dem Fernseher mit Denver Clan verbracht hat, können wir es uns nicht nehmen lassen, das
    pyramidenförmige The Fairmont Acapulco Princess Hotel aufzusuchen, um aus nächster Nähe zu sehen, an welchem Pool sich schon Blake und Krystle Carrington räkelten, um sich von ihren
    schwierigen Alltagsgeschäften zu erholen. So wie wir also, die den etwas in die Jahre gekommenen, aber dennoch sehr erfrischenden Pool nutzen, um uns vor der Weiterfahrt nach Puerto Escondido ein
    wenig auf Vordermann zu bringen.
    Dort angekommen, werden wir gleich in zweierlei Hinsicht fündig: Fiberglasspachtel zum provisorischen Stopfen unseres Wandlochs
    und den Ort für die nächsten drei Tage mit allem, was wir zum Glücklichsein benötigen. Es findet sich ein sicherer und ruhiger Stellplatz direkt vor dem Eingangstor des Coco Beach Clubs und ein
    kleines orangefarbenes Bändchen, unser kostenpflichtiger Schlüssel zur gesamten Pool- und Strandanlage sowie sämtlichen Speisen und Getränken, die dieser Club zu bieten hat. Denn es gilt: Si no
    maneje, tome, tome, tome!
    Hier treffen wir auf die schillernste Persönlichkeit unter den zahlreichen Beach Club Besuchern. In seinem Heimatland Kanada nur
    unter dem Spitznamen Tintin bekannt, verfügt er sicherlich auch über einen bürgerlichen Namen, doch dies ist uninteressant. Vielmehr erzählt er uns bei einem ausgedehnten Plausch mit seiner Frau
    Lynda über seine fünfjährige Weltreise, die ihn neben drei Jahren Europa auch durch die Teile Zentralamerikas geführt hat, die wir noch bereisen werden und in denen er seine jetzige Frau
    kennengelernt hat. Dies nicht genug, stellt sich auch heraus, dass Lynda ein Kosmetikgeschäft in genau der kleinen Stadt vor den Toren Montreals betreibt, die wir vor knapp einem halben Jahr bei
    unserem Besuch bei Lellas kanadischer Familie bereist haben. Die Statur des französichen Staatspräsidenten gepaart mit dem Habitus von Louis de Funès - also kurz gesagt Tintin ist für uns die
    herausragende Erscheinung! Wir haben uns schon für unseren nächsten Kanadabesuch mit ihm verabredet.
    
    Auch das an den Beach Club angeschlossene Best Western Hotel - oder ist es anderum? - hat einiges zu bieten: Während die
    glückliche Laptop-Besitzerin das hervorragende Drahtlosnetz bemüht, versinkt der andere Teil des Tesomobil-Teams an diesem Abend in den Fluten des großen, sehr ordentlichen Hotelpools.
    
Unerfreuliche E-Mails berichten uns darüber, dass unsere Internetseite nicht funktioniert. Nach Reparatur der selben durch die betreibende Firma erfahren wir, dass unsere schöne Website von den dunklen Seiten der Macht angegriffen wurde und einem Hackerangriff ausgesetzt war. Da es bei uns außer bunten Bildchen nichts zu holen gibt, bitten wir alle Computerfreaks mit überflüssiger Zeit, sich an anderen Seiten zu vergreifen oder ihre Zeit sinnvoll zu nutzen.
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    Mit hochgesteckten Erwartungen fahren wir die zwei Stunden nach Huatulco an den Ort, der über schneeweißen Strand und
    kristallklares Wasser in den zahlreichen Buchten verfügen soll. Doch leider sind die aufgezählten Annehmlichkeiten für Individualurlauber wie uns nicht erreichbar, da bis auf die Bahia Santa Cruz
    alle Buchten von Hotels hermetisch abgeschlossen sind. Lediglich von der Wasserseite wären die Strände zu erreichen.
    Doch wo ein Tesomobil, da ein Weg! Kurzum bringen wir unser Gefährt auf dem Hotelparkplatz einer Luxushotelanlage zum Stehen,
    durch deren offene Lobby wir das Meer erblicken, schummeln uns schmusend an der Rezeption vorbei und laufen zielstrebig auf die Poolanlage zu. Lella schwatzt dem Handtuchverleiher gegen eine
    kleine Propina zwei Badelaken ab und schon befinden wir uns im kühlen Nass mit Blick auf die spektakuläre Tangolundabucht. Eigentlich wollten wir uns nur erfrischen, doch die Piña Coladas werden
    uns von der Bedienung geradezu aufgedrängt und wir haben tatsächlich ein gänzlich schlechtes Gewissen, als wir uns (allerdings erst nach dem 6. Cocktail) gewahr werden, dass wir uns in einer
    All-inclusive-Anlage befinden und auch ohne das erforderliche schmückende Armbändchen zuvorkommend bedient werden. Da man uns hier so einen gastfreundlichen Empfang geboten hat, gehen wir davon
    aus, dass man hier nichts dagegen hat, wenn unser Auto auch des Nachts den Parkplatz schmückt.
    Das nur 4.000 Einwohner zählende Huatulco soll neben Acapulco und Cancún bis 2018 zu der florierenden Tourismusdestination
    ausgebaut werden. Man kann hier etliche Kilometer fahren, ohne einmal das Meer zu sehen. Wir bezeichnen Huatulco jedoch als Nicht-Ereignis!
    Lediglich 29 km weiter östlich befindet sich mit Barra de la Cruz ein wahres Paradies. Von der Mex#200 geht es an einem
    Restaurantwerbeschild 5 km über holprige Piste durch ein Dörfchen hinunter an einen fast menschenleeren Strand. Nur ein großes Palmdach, unter dem man das Tesomobil gleich zweimal im Schatten
    hätte parken können, samt einiger Tische lassen auf einen gastronomischen Betrieb schließen, in dem neben uns schätzungsweise 10 vorwiegend amerikanische Surfer das Rauschen des Meeres genießen.
    Wir beschließen sogleich, hier ein paar Tage zu verbringen und bleiben der Einfachheit halber mit dem Auto direkt am Strand stehen.
    Ein großer Wermutstropfen ist es, dass man in dieser traumhaften Umgebung die Abende nicht draußen verbringen kann. Pünktlich um
    17h rücken Heerscharen von Mücken aus dem sattgrünen Hinterland heran und stürzen sich gierig auf jedes blutführende Lebewesen. Obwohl wir uns sehr beeilen, zur Dunkelheit hinter unseren
    mückensicheren Fenstern zu sitzen (die beste Investition!), sehen wir nach zwei Abenden doch aus wie Großmutters Streuselkuchen.
    Aber nicht deswegen führt unser Weg in das kleine Hospital des Ortes, bestehend aus zwei Räumchen. Es sind Thomas’ stärker
    gewordene Ohrenschmerzen, die uns das Abenteuer auf uns nehmen lassen, in einem 50-Seelendorf einen Arzt aufzusuchen. Der Doktor schaut ihm fünf Minuten lang ins linke Ohr und wir beide fragen
    uns, was er dort wohl sieht, doch sind wir froh, als wir mit den die Entzündung hemmenden Medikamenten den Ort verlassen können.
    Punkt 6h morgens werden wir vom Heranfahren eines direkt neben uns parkenden Buschtaxis geweckt. Wir glauben es kaum, aber dieses
    Surferpärchen scheint Sonnenaufgänge zu lieben! Es ist wieder mal das Tesomobil, das die Einleitung zu einem netten Gespräch mit Mike macht. So wenig wie er dem Klische eines Surfers entspricht,
    so wenig ist er auch ein typischer Amerikaner. Mit seiner Freundin hat er vor, Zentralamerika zu bereisen und freut sich, in eine sich ab Januar ändernde Heimat zurückzukehren.
    Unser kleiner Strandurlaub geht damit zu Ende und wir sagen dem mexikanischen Pazifik Lebewohl, da wir uns wieder Richtung Berge
    ins Landesinnere nach Chiapas aufmachen.
    Mit juckenden Stichen und vielen lieben Grüßen verabschieden wir uns
und wünschen einen schönen ersten Advent!
und wünschen einen schönen ersten Advent!
    Lella und Thomas
    
Entsprechende Bildergalerie der ehemaligen privaten web page ansehen:
www.tesomobil.de/index.php
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