bau-geschichten
Für noch mehr Komfort werden nach einigen Stunden noch zwei neue Schwingsitze mit Armlehnen und Sitzheizung sorgen. Weitere Leuchtkörper werden installiert werden,
um den nächtlichen Fahrkomfort zu erhöhen. Ferner wird die Reichweite des LKW, durch Anbringen eines weiteren 300 Liter Dieseltanks, erhöht. Auch die gleichbleibende Dieselqualität für die
Maschine des Zwillings wird durch Separfilter, die den Diesel vor der Einspritzung in sauberer und beheizter Qualität zur Verfügung stellt, sichergestellt werden. Edelstahlstauboxen und
Unterfahrschutze werden die Karosseriearbeiten abschließen, bevor der Zwischenrahmen und die Wohnkabine montiert werden können.
Die Absprache, das Auto auf der Abenteuer Allrad in Bad Kissingen vom 19.06. bis 23.06.2014 der Firma Füss auf deren
Messestand zur Verfügung zu stellen, schreit geradezu nach der bislang noch nicht erfolgten Herstellung einer Wohnkabine. Diese sollte in Grundriss und Funktion auf den in 2007-2013
gemachten Erfahrungen mit dem ersten tesomobil aufbauen. So waren die vergangenen Wochen dem Kabinenbau gewidmet.
Der Rohbau ist bald erstellt und konnte nach gut zwei Wochen mit der Lackierung in Wagenfarbe abgeschlossen werden. Titus - ein Spitzenlackierer - und seinen
Anweisungen sei Dank, dass meine Kabine nun in Porschequalität lackiert ist. Nicht umsonst hat er lange Zeit für die edle Sportwagenschmiede gearbeitet und auch bei der Lackierung der Wohnkabine
Bestleistung erzielt. Zudem ist es eine Wohltat mit ihm zu arbeiten. Schnell, ruhig und hochprofessionell; TOP, um es auf den Punkt zu bringen.
Fenster sind schnell ein- wie ausgebaut. Achim Krumm von KCT sei Dank, sind nun auch auf ganz schnellem Wege zwei zusätztliche
Fenster in Front- und Rückwand der Kabine verbaut, die im Plattensatz, trotz meiner Bestellung, leider nicht vorhanden waren. Ich wollte jedoch nicht darauf verzichten, da mir der Rundumblick aus
der Kabine zu jeder Himmelsrichtung, gerade und im Besonderen nach vorne - also in Front- und Heckwand - ungeachtet des dort während der Fahrt herrschenden Staudruckes während der Fahrt, wichtig
ist.
Probieren geht über Studieren und so werde ich, wie bereits bei meinem ersten Mobil, meine eigenen Erfahrungen machen. Zwar hat dies einen weiteren Arbeitstag
verschlungen, der nicht notwendig gewesen wäre; doch den habe ich gerne investiert, die Fensterausschnitte hineingesägt in die entsprechenden Stellen, Fenster eingeklebt und verfugt. Nun verfügt
die Wohnkabine über den von mir gewünschten Rundum-Ausblick. Man will ja schließlich etwas sehen von der Welt und jeder macht die Reise eben auf seine Weise. Sollte ich falsch liegen mit meiner
Einschätzung werden die Fenster kurzum fest verklebt und bleiben somit festverglaste mit den entsprechenden Rolos. Aber der Ausblick bleibt dann zumindest erhalten.
Während die fertige Leerkabine in einer Ecke der Halle verschwand, wo sie nicht allzu sehr stört - ok, ein paar Kleinigkeiten sind daran noch zu erledigen -
Klappendämpfer und ein paar Beschläge sowie die Schließanlage - steht nunmehr die Herstellung eines tragfähigen und robusten Zwischenrahmens im Vordergrund.
Mittlerweile ist jede Schraube am Fahrzeug schon das ein oder andere Mal gelöst und wieder angezogen worden. Die Zeit wird eng und es gibt noch genug zu tun. Viele
Teile sind zwecks Arbeitserleichterung und Zeitersparniss denn auch gelazert worden. Wenn dann doch mal 40 Löcher in den Lazerteilen fehlen, kommt doch wieder die gute Handarbeit ins Spiel und
ein weiterer halber Tag ist hin. Aber die Laune lasse ich mir dadurch nicht verderben. Es soll ja auch Spaß machen. Auch wenn bei Bohrmaschine und Bohrer keine große Freude aufkommt, acht
Millimeter starkes Vollmaterial durchzuarbeiten. Da müssen beide durch. Aufgepasst bei der Berufswahl. Wer Bohrmaschine oder Bohrer wird, muß eben bohren. Und das ohne
Widerworte.
Und irgendwann kommt der große Tag der Hochzeit. Wenn die Kabine auf den Zwischenrahmen gesetzt und somit mit dem Expeditions-LKW verbunden wird. Nachdem das
Richtfest beim Kabinenbau ausgefallen ist, wird dieser Moment gefeiert werden. So der Plan. Bis dahin wird es noch ein bisserl dauern - es werfen noch einige andere Ereignisse ihre
Schatten.
Wien ruft noch einmal vor der Messe - die Führerscheinprüfung meines Schatzeleins steht noch nebenher an - ich habe da keine Zweifel - kann ich doch die Menschen
nicht verstehen, die sich einen Reise-LKW auf Basis eines 7,49 Tonnen-LKW's aufbauen wollen, da sie sich nicht trauen, flott den entsprechenden Führerschein zu machen. Jedoch 400 Liter Wasser,
150 Liter Abwasser, 750 Liter oder mehr Diesel, ein vierrädriges Spielzeug für den Herrn im Kofferraum, einen Dieselgenerator und und und verbauen wollen. Alles ist Möglich und der Kundenwunsch
ist heilig, aber was nicht geht, geht nicht.
Und da zolle ich Respekt der Dame, die sich spontan dazu entscheidet, weil's Spaß macht, sich den Verkehr beim Fahren von oben anzuschauen. Mutige Frauen gibt es
noch. Und wenn die Zeit reicht, wird ein wenig Fahrpraxis auf der schwäbischen Alb geübt, bevor es am 18. Juni gen Kissingen geht. Aber, wer Hubschrauber fliegt, kann auch LKW
fahren.
Es sind noch keine Einträge vorhanden.