"Die Blumenhexe"

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"Die Blumenhexe" - Besuch der Burg mit dem Fernreisemobil
“Die Blumenhexe“
(*english scroll down pls*)
Nach Slowenien über einen der eher kleineren Grenzübergänge einzureisen, hat durchaus Vorteile gehabt.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, wenn wir gleicher Idee folgend, ebenso unsere Einreise nach Österreich planen; kommen wir doch jetzt an eine Grenze, an der sogar Gesichtsmasken getragen werden.
Bad Radkersburg heißt der Ort auf der anderen Seite der Brücke, die - und das haben wir nur gehofft - auch unser Auto trägt.
Kaum ist diese Hoffnung einmal durch die Gehirnwindungen gedacht, sind wir auch schon durch.
Lediglich die Frage mit „privat“ beantwortend, wie wir unterwegs seien und schon fahren wir in der Südoststeiermark umher.
Es soll uns recht sein, denken wir, denn Landschaftsbild und Straßen sind von den slowenischen eh nicht zu unterscheiden.
Auch wenn unsere Angewohnheit, die Länder über Nebenrouten anzufahren in Albanien einmal für Verstimmung bei uns gesorgt hat, ist diese Idee hier bei der Einreise nur gut. Nicht einmal die Grenzpolizei wacht über die kleine Grenze. Nur der sehr junge Vertreter des österr. Bundesheeres winkt uns herein.
Jetzt, wo Gewissheit herrscht, dass wir den Weg in die Sreiermark auch schaffen, können wir die Kinder in unseren Plan einweihen, doch einfach einmal bei der Öma vorbeizuschauen. Natürlich sind sie sofort Feuer und Flamme. Nicht vorzustellen, solche Pläne zu früh zu äußern. Es sind eben Kinder.
Bereits in Schlagdistanz zur Öma, können wir jedoch nicht einfach einschneien wie ein Hagel-Schauer und entscheiden uns eine Top-Sehenswürdigkeit der Region anzufahren.
Die Riegersburg. Sie thront in knapp 500 Metern über der Südoststeiermark und hat glücklicherweise momentan coronabedingt nur an Wochenenden geöffnet. Somit bietet sie uns einen herrlich luftigen Stellplatz über Nacht mit Aussicht auf die Gegend.
Viele Mythen und Sagen ranken sich um diese Höhenburg, von denen ich die der Blumenhexe Katharina Paldaufs, auch und gerade in Bezug auf aktuelle gesellschaftliche Auswüchse unserer Zeit, am interessantesten finde.
Unweit in Fürstenfeld geboren, tritt die junge Frau Paldauf in den Dienst der damaligen Burgherrin Katharina Elisabeth von Galler.
Die junge Blumenhexe hegt ihre Leidenschaft, nämlich die Aufzucht verschiedener Blumen und versteckt in ihrer Kammer ein wahres Blumenparadies. Sie versteht es, im Winter Blumen zu ziehen und wird als erwachsene Frau von der Bäckerin der Burg der Hexerei bezichtigt. Erst ganz zum Schluss gibt sie innerhalb der Verhöre, die den großen Feldbacher Hexenprozess 1673-75 begleiten zu, am Hexen-Sabbat teilgenommen zu haben und ebenso das „Wettermachen“ betrieben zu haben.
Was aus ihr wurde ist nicht mehr bekannt.
Wir stehen ruhig, da keine Besucher, und genießen nach aufregender Fahrt, den ruhigen Abend mit Vor-lesegeschichten und gehen nur eher selten nach draußen. Regen und Wind sorgen für leides Trommeln auf der Wohnkabine.
Abends gesellt sich noch ein Wohnmobil hinauf an die Burg. Doch wäre der Stellplatz eigentlich egal, da der runde Staubfänger am Dach bald ausgefahren ist und es in verschiedenen Blautönen im Auto flackert.
Wir fühlen uns hier wohl und bringen der Blumen-Hexe durchaus Sympathie entgegen. Sie hat nämlich ihr Internet angelassen, sodass wir diese Zeilen uploaden können.
Es sind nur noch einige wenige Kilometer zur Öma, die wir mit Einkäufen etwas in die Länge ziehen werden.
Aber dazu später mehr.
Wer uns ein Stück auf unserem Weg begleiten möchte, ist herzlich eingeladen mitzureisen auf Facebook oder Instagram unter “tokapaca”.
Wir freuen uns und sagen willkommen.
Bis bald
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"The Flower Witch"
Entering Slovenia via one of the smaller border crossings has had its advantages.
It would be a scandal if we were to follow the same idea and plan our entry into Austria; after all, we are now coming to a border where even face masks are worn.
Bad Radkersburg is the name of the town on the other side of the bridge, which - and we only hoped - also carries our car.
No sooner has this hope been thought through the convolutions of our brains than we are through.
Merely answering the question with "private", as we are on our way, we are already driving around in south-eastern Styria.
It's all right with us, we think, because the landscape and roads are indistinguishable from the Slovenian ones anyway.
Even though our habit of approaching countries via secondary routes once caused us to get upset in Albania, this idea is only good here when entering the country. Not even the border police are watching over the small border. Only the very young representative of the Austrian army waves us in.
Now that we know for sure that we will make it to Sreiermark, we can tell the children about our plan to visit the Öma. Of course, they are immediately hooked. It's hard to imagine expressing such plans too early. They are children.
Already within striking distance of the Öma, we can't just snow in like a hailstorm and decide to visit one of the region's top sights.
The Riegersburg. It towers 500 metres above south-eastern Styria and is fortunately only open at weekends due to corona. So it offers us a wonderfully airy place to camp overnight with a view of the region.
Many myths and legends entwine around this high castle, of which I find the one about Katharina Paldauf's flower witch the most interesting, also and especially in relation to current social excesses of our time.
Born not far from Fürstenfeld, the young woman Paldauf enters the service of Katharina Elisabeth von Galler, the lady of the castle at the time.
The young flower witch cherishes her passion, namely the cultivation of various flowers, and hides a veritable flower paradise in her chamber. She knows how to grow flowers in winter and, as an adult woman, is accused of witchcraft by the baker of the castle. Only at the very end, during the interrogations that accompanied the great Feldbach witch trial of 1673-75, did she admit to having taken part in the witches' sabbath and also to having practised "weather-making".
What became of her is no longer known.
We stand quietly, as there are no visitors, and after an exciting journey, enjoy the quiet evening with read-aloud stories and only rarely go outside. Rain and wind make for a sour drumming on the cabin.
In the evening, another camper van joins us up at the castle. But the parking space wouldn't really matter, as the round dust catcher on the roof is soon extended and it flickers in various shades of blue in the car.
We feel at home here and are quite sympathetic towards the flower witch. She has left her internet on so that we can upload these lines.
There are only a few kilometres to go to Öma, which we will stretch out a bit with shopping.
But more about that later.
If you would like to accompany us on our journey, you are cordially invited to join us on Facebook or Instagram under "tokapaca".
We are happy and say welcome.
See you soon
(translated with deepl)

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