"KEINE Feuchtigkeit im Mobil !"

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Zwar herrschen dieser Tage eher trockene Luftfeuchtigkeitverhältnisse. Aber die Temperaturen sind so richtig schön brrrrrrr in schwäbisch Sibirien. Schon die Anfahrt nach Süddeutschland war immer wieder ein rutschiges Unterfangen. Viele Schneewehen auf den doch eher spärlich geräumten Straßen.

Im Mobil angekommen! Die Außentemperatur betrug in dieser Nacht frostige minus 14 Grad und so konnte die Truma einmal mehr zeigen wie schnell sie den Innenraum auf gemütliche 20 Grad aufheizt. Zufriedenstellend schnell und der Kaffee war dank der anderen bereiten Systemchen dann auch schnell gekocht. 

Am nächsten Morgen widmete ich mich der Wasseraufbereitungsanlage. Die Konfektionierung der Anlage geschieht auf enem Arbeitstisch in einer Ecke in der Halle, während draußen beste Wintertestbedingungen für die Kabine herrschen.

 

Das Einkleben und Anschließen an die bereits vor einiger Zeit verlegten Wasserleitung ist dann ebenso schnell geschehen, auch wenn es inklusive Schneeschaufeln vorher, eher an einen Winterspaziergang erinnert. Wichtig hierbei, dass die zu klebenden Flächen bereits schön temperiert sind und während der Klebung auch bleiben, soll es eine dauerhafte Verbindung werden.

Heizung und Lüftung lassen sich bei diesen Bedingungen perfekt ausprobieren. Schnell wird klar, was wichtig ist und welche Stellen der Wohnkabine wie am Besten beheizt werden sollten, um ein komfortables Wohnklima herzustellen. In diesem Zusammenhang - auch Danke an Günni! - ich habe immer ein offenes Ohr für Tips von Menschen, die ein solches Mobil auch leben. Gehörst Du zudem noch zu jenigen, die viel gereist sind mit ihren Entwicklungen und nicht nur in der theorie gut fachsimpeln können. Nun verfüge ich selbst dazu noch über einige Reiseerfahrung aus den Zeiten des ersten Tesomobils über den amerikanischen Kontinent und diese wird auch Zug für Zug in die Kabine integriert. Glücklich bin ich darüber, die kleine Kladde beim Umzug wieder gefunden zu haben, in der ich mir während der Reisejahre die Anregungen und Gedanken notiert habe. Zu vieles fällt durch unser kreatives Vergessen durch unser Raster und fällt einem erst wieder ein, wenn es bereits zu spät ist. Dann werden diese Gedanken eben im nächsten Mobil verwirklicht werden. 

Eine komfortable Grundtemperatur in der Wohnkabine und wie diese erreicht und gehalten wird, das ist weitestgehend bereits gelungen, wird in den nächsten Arbeitsschritten jedoch noch perfektioniert. Bislang bin ich jedoch erst einmal zufrieden. 

So führte ich ebenso einen Luftfeuchtigkeitstest durch, wie sich diese Kabine - mit ihren verbauten acht KCT-Fenstern - verhält. Nun ist die Luftfeuchte vor der Türe durch die winterlichen Bedingungen logischerweise sehr gering bei 34%. Angenehm überrascht bin ich, dass diese bei geschlossenen Fenstern und leise vor sich hinsäuselndem Booster, lediglich 4% höher liegt im Innenraum..


Auch mit Kaffeekochen und Suppe aufwärmen ist diese lediglich nicht nennenswert hoch zu bekommen. Mit der Suppe ergab sich ein leckeres Mittagessen und in der Summe ergab sich hier ein Maximalwert von 48% Luftfeuchte. Interessant für mich in diesem Zusammenhang war die Frage, wie die klimatischen Innenraumverhältnisse nach einer, mit geschlossenen Fenstern durchschlafenen Nacht, sein werden. Dank des leihweise überlassenen Hygrometers war diese Frage am nächsten Tag mit einem Blick schnell beantwortet. 



Dass es wegen der nächtlich ausgeatmeten Menge an Flüssigkeit feuchter sein wird hat mich nicht verwundert. Lediglich der Wert erschien mir anfangs zu niedrig - hatte ich seinerzeit im ersten Tesomobil wesentlich höhere Werte gemessen. Aber klar, damals schliefen zwei Menschen in der Kabine und somit war die Frage bereits beantwortet. 

Sicher ist, dass eine Luftfeuchte über der schimmelkritischen Marke von 65% definitiv zu viel ist; wenn auch bei 20 Grad Innentemperatur hier noch kein Grund zur Panik besteht. Jedoch sollte man sich in diesem Zusammenhang vor Allem verdeutlichen, dass es durchaus Schwankungen der Temperatur im Innenraum gibt, von Mittelpunkt der Kabine zu z.B den Ecken der Wohnkabine oder der Bereiche hinter den Möbeln. Und wo bildet sich wenn überhaupt das Unangenehme? Dort wo man es nicht sieht. Da jedoch dieses Phänomen durchaus bereits unter Reisebedingungen in verschiedensten Klimazonen betrachtet und durchtestet wurde, habe ich im Vorfeld daran gedacht, die Grundwärme in der WoMobox durch möglichst gleichmäßiges Verlegen der Heizrohre flächig zu verteilen. Wichtig hierbei, dass überall gute Belüftung und Beheizung herrscht.

Ein angenehmer Nebeneffekt der vielen Fenster - neben der von mir immer wieder genossenen Aussicht aus dem Expeditionsmobil von jedem Platz - ist das Lüften der Kabine. Welches der acht öffnenbaren Fenster nun dabei hilft, die feuchte und doch recht verbrauchte Luft ins Freie zu befördern, gilt es daher fast auszuknobeln. Es geht recht schnell, da über Kreuz oder über Eck oder komplett gelüftet werden kann.

Nach zwei Minuten ist die alte Luft ins Freie befördert, die Temperatur hat dabei nicht sehr gelitten und es herrscht wieder ein frischer Duft sowie ein angenehmes Wohnklima.

  

Warum ich die wertvolle Zeit auf der Baustelle mit solchen Nichtigkeiten verplempere? Einem Hygrometer bei der Arbeit zuschauen? Die Informationen, die ich so erhalte, runden meine auf verschiedenen Kontinenten und Klimazonen mit dem ersten Mobil gesammelten Erfahrungen ab, zeigen, ob sich meine Optimierungsgedanken bezahlt machen, verhelfen mir zu einem langfristig guten Raumklima und sorgen a la long auch zum Werterhalt des großen Wagens. Und der Wohnkomfort ist nicht zuletzt ein wesentlich besserer. Es gibt immer etwas zu verbessern und so war es keine verplemperte Zeit. Auch hieraus konnte ich wieder interessante Ideen sammeln.

Die restliche Zeit verging mit dem berühmten Kleinkram. Eine Lampe hier installieren, ein Kabel dort verlegen. Das Bewohnen des noch nicht komplett fertigen Expeditionsmobils ermöglicht hier immer wieder einen Gedankenblitz, doch noch einen zusätzlichen Schalter, oder ein zusätzliches Kabel zu legen, solange die Möglichkeit noch besteht, dies ohne allzu großen Aufwand zu tun. Wie gesagt, verbessern kann man immer. Letztlich verfolge ich bei diesem Reisemobil auch wieder meine Grundidee, es so zu bauen, dass ich mich selbst drin wohlfühle. Dabei versuche ich an alle Dinge zu denken und die überdachten Gedanken der damaligen Reiseerfahrung in die jetzige Produktion mit einfließen zu lassen. Zwar könnte man einfach, z.B. auf dem Campingplatz Lignanos das Landstromkabel zücken und den Luftentfeuchter anwerfen. Jedoch stünde demgegenüber dann die nicht mehr zu beantwortende Frage, warum man sich ein autarkes und allradfähiges Weltreisemobil aufbaut.   

Weitere interessante Ergebnisse werden sich dann im Sommer und in anderen Klimazonen dieser Welt ergeben. Bis dahin schüttelt Frau Holle noch etwas Schnee aus den Wolken, was wiederum für Fahrspaß mit dem PKW sorgt. 

 

 

Winterliche Grüße aus dem LKW-Wohnmobil und bis demnächst. Allen, die unterwegs sind, eine gute Fahrt. 

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